SAMMLUNG Brühe

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Yang Fudong

International Hotel #1

“What I film is the life of today’s youth, almost with detachment. Sometimes I think that life presently is changing ever more strongly. Many people seem to have become non-believers. They have lost their faith in everything.”

Yang Fudong (geboren 1971) zählt zu den führenden Vertretern einer seit den späten 90er Jahren aufstrebenden Künstlergeneration. Nach seinem Studium der Malerei an der China National Academy of Art in Hangzhou setzt er sich mit Photographie und Film auseinander und ist heute vor allem durch seine Videoinstallationen bekannt.

Im Zentrum seiner Arbeiten steht das Gefühl der Desorientierung und des Verlorenseins der jüngeren Generationen des heutigen Chinas, die zwischen Vergangenheit und Moderne gefangen zu sein scheinen und sich auf der Suche nach eigener Identität befinden. Seine Werke zeichnen sich durch die Verflechtung chinesischer Geschichte und Philosophie sowie persönlicher Erfahrungen und Erinnerungen aus. Die Filme bestechen durch sinnliche, fast malerische Qualität und einen Wechsel zwischen Realität und Traum, der oftmals an Filme der 1930er Jahre und den „Film noir“ erinnert.

In Fudongs Werken ist die Figur des Intellektuellen und dessen Rückzug aus dem öffentlichen Leben ein wiederkehrendes Thema. Im Exil lebend, ob freiwillig oder gezwungenermaßen, ist er frei, um schöpferisch tätig zu werden. Allerdings geht die künstlerische Freiheit mit Einsamkeit und Isolation einher, wie Fudongs berühmtestes Werk Seven Intellectuals in a Bamboo Forest (2003–2007) zeigt.

Yang Fudongs Werke werden weltweit ausgestellt, wie zum Beispiel auf der Biennale Venedig 2003 und 2007, im Kunsthaus Baselland, Museum of Contemporary Art in Denver, Asia Society in New York oder in der Kunsthalle Wien.

International Hotel ist eine Serie von Schwarz-Weiß-Photographien, die das komplexe Bild der Frau im heutigen wie gestrigen China thematisieren. Als Grundlage der Serie dienen Yang Fudong Bilder von Wettkampfschwimmerinnen und Poster der „modernen“ Frau der 30er Jahre, die im damaligen China weit verbreitet waren. Stilgerecht inszeniert Fudong seine Photographien in dem Art-déco-Schwimmbecken des International Hotel in Shanghai. Posen sowie Make-up entsprechen ebenso dieser Zeit.

Genauso wie in einem Film spiegelt jede Photographie eine Filmszene wider oder wie es der Kritiker Luluc Huang beschreibt: „the filmic possibilities of the photographic frame”. Die oft gepriesene malerische und enigmatische Schönheit von Yang Fudongs Arbeiten ermöglicht es dem Betrachter, sich der Komplexität der Thematik und den Erfahrungen des Künstlers zu nähern. Letztendlich hat Yang folgendes Ziel: „To present the audience with a feeling I have experienced, one that I believe to be interesting, and with which I hope a few like minded people might identify. I can’t please everyone of course (…). But if I don’t follow what interests me, then how can the work be interesting to anyone else?”.

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