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Alfredo Jaar auf der 55. Biennale di Venezia Vertreter Chiles

Mit seiner Installation „Venezia, Venezia“ reflektiert Jaar über die Bedeutung der Biennale di Venezia, über die Kehrseite dieser globalen Utopie, die mit diesem internationalen kulturellen Event verbunden ist, über Zerstörung und Wiederaufbau und die ultimative Macht der Kultur.

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Dabei scheint Jaar selbst zurzeit mit seinen Arbeiten überall vertreten zu sein – ob in der Tate Modern in London oder auf der Art Basel Art Unlimited in der Schweiz. Noch wichtiger erscheint, dass er mit seiner imposanten Installation „Venezia, Venezia“ sein Heimatland Chile auf der diesjährigen Biennale vertritt.

Dort beginnt die Reise der Besucher bei einer monumentalen Leuchtkasten-Fotografie, die den argentinisch-italienischen Künstler Lucio Fontana zeigt, wie er zwischen den Ruinen seines im Zweiten Weltkrieg zerstörten Mailänder Studios wandelt.
Hinter diesem verstörenden Bild, wo Materialruinen kreative und kritische Aktivität implizieren, wird der Betrachter mit einer Struktur konfrontiert, die an venezianische Brücken erinnert: Stufen führen zu einem Becken voll grünlichem Wasser. Scheinbar leer und tot. Plötzlich, etwa alle drei Minuten, erhebt sich eine Nachbildung der Giardini, dem Hauptschauplatz der Biennale, aus dem Wasser – und versinkt kurz darauf wieder.

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Jaar erklärt: „Als erstes sieht der Besucher diesen einzelnen Leuchtkasten mit der Schwarz-Weiß-Fotografie von Lucio Fontana, wie er sein zerstörtes Studio entdeckt. Er kehrt gerade aus seinem Geburtsland Argentinien zurück. Dieses Bild symbolisiert für mich einen wichtigen Moment in der Geschichte Italiens, einen moralischen und materiellen Tiefpunkt. Doch in weniger als 20 Jahren schaffte es eine Gruppe außergewöhnlicher Intellektueller – Filmemacher, Schriftsteller, Dichter und Künstler – den Lauf der italienischen Geschichte zu verändern. Das hat ganz klar gezeigt: Kultur kann Veränderungen bewirken.“

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