Chen Wei, Yang Fudong und Xu Zhen CHINA 8
Acht Städte, neun Museen, 120 Künstler, 500 Werke. China 8 ist das Ausstellungsprojekt 2015 in Deutschland. So etwas gab es noch nie. Eröffnet von Vizekanzler Sigmar Gabriel persönlich. Es sollte das Highlight des Jahres werden, zumindest im Rhein-Ruhrgebiet. Ob die hohen Ansprüche erfüllt wurden, sei dahin gestellt. Nach der Eröffnung hagelte es Kritik. Doch kommen zwei der acht Ausstellungen durchweg positiv weg, jeweils mit Künstlern aus der Sammlung Zimmermann.
“Works in Progress” im Folkwang Museum Essen, eine Ausstellung, die sich ausschließlich dem Thema Fotografie widmet. 24 Künstler wurden ausgesucht, unter ihnen auch Chen Wei mit seiner neuen Serie “In the Waves”. Die Kuratoren der Ausstellung, William A. Ewing und Holly Roussell, bescheinigen der chinesischen Kunstfotografie eine „explosive Kraft“. Geprägt sei die rasante Entwicklung u.a. durch ein lebhaftes Experimentieren und von einer neuen Generation von Studenten, die begierig seien nach einem Austausch mit der internationalen Kunstszene.
Die zweite Ausstellung im Skulpturenmuseum Glaskasten in Marl trägt den Titel “Die angehaltene Zeit – Video und Sound“ und setzt sich dagegen mit dem Medium Video auseinander. Yang Fudong mit seiner Arbeit „City Light“ darf dort als einer der einflussreichsten Videokünstler aus China nicht fehlen. „Die sich rasant ändernden Lebensbedingungen in der Arbeitswelt und im täglichen Leben sind für viele der gezeigten Videos zentral. Auf der einen Seite profitiert die junge Generation vom wirtschaftlichen Erfolg des Landes, auf der anderen quält sie sich mit der Frage, welche politischen, sozialen und moralischen Werte noch gelten und weiterhin eine verbindliche Bedeutung haben“, so Kurator Georg.
Xu Zhen ist als dritter Künstler aus der Sammlung Zimmermann in der Ausstellung „Models of Irritation – Installation und Skulptur“ im Kunstmuseum Mühlheim an der Ruhr vertreten. Im Gegensatz zu den beiden vorherigen ist diese Zusammenstellung skulpturaler Werke und Installationen von den Kritikern regelrecht zerrissen worden. Ob es an der eher unglücklichen Auswahl der Arbeiten oder der kuratorischen Arbeit lag, muss jeder für sich selbst entscheiden. Unbestritten zählt Xu Zhen zu den Lichtgestalten in der chinesischen Kunstszene und darf bei einem solchen Ausstellungsprojekt nicht fehlen.