SAMMLUNG Brühe

Zurück zur Übersicht

Tadaaki Kuwayama

o.T.

„Ideen, Gedanken, Philosophie, Gründe, Meinungen, auch nicht die Menschlichkeit des Künstlers treten ein in mein Werk. Da ist nur die Kunst selbst. Das ist alles.“

Der japanische Künstler Tadaaki Kuwayama (geboren 1932) setzt sich zunächst an der Tokyo National University of Art mit dem Medium der Malerei auseinander, bevor er sich in den 60er Jahren im Umkreis der Minimal Art in den USA situiert. 1966 ist er an der für die Minimal Art wegweisenden Ausstellung Systematic Painting im Solomon R. Guggenheim Museum in New York beteiligt.

Östliche und westliche Elemente verbindend, schafft er Gemälde, die durch eine Reduktion der Farbigkeit und minimalistische Bildkomposition bestimmt sind. In den 70er Jahren löst sich Kuwayama von der Malerei und wendet sich modularen Arbeiten sowie größeren Installationen zu. Die Idee der Objektivierung und Standardisierung führt ihn zu der Erforschung industrieller Produktionsverfahren und Materialien wie synthetischen Stoffen, Glas oder Aluminium. Wesentlich ist eine metallisch glänzende, zwischen zwei Farbnuancen alternierende und reflektierende Oberfläche. Durch die repetitive, homogene Anordnung dieser modularen Einheiten nimmt er die Idee der unendlichen Ausdehnung sowie Zeitlosigkeit auf und strebt einen „absoluten“ Raum an.

Kuwayama ist mit mehreren Preisen ausgezeichnet: Art in America’s New Talent Award (1964), National Endowment for the Arts und Adolph and Esther Gottlieb Foundation Award (1986). Sein Werk wird weltweit ausgestellt, unter anderem im Museum Folkwang in Essen, dem National Museum of Art in Osaka und dem Museum Rupertinum in Salzburg.

Die achtteilige Arbeit von 1998 besteht aus Modulen von je 19,5 mal 19,5 cm Größe, die in Augenhöhe des Betrachters an der Wand angebracht sind. Sie bildet eine Raumkomposition, bestehend aus den Maßen der einzelnen Module sowie den jeweiligen Abständen. Frontal dominiert die rhythmisch, farbig alternierende Anordnung, wie sie bereits im Untertitel Repetition of two colors anklingt, sowie die feine Trennlinie in der Mitte. Dabei besticht die Arbeit durch ihren metallenen Glanz und fein nuancierte Farbigkeit des eloxierten Aluminiums.

Einen wesentlichen Bestandteil des künstlerischen Konzeptes stellt die repetitive Anordnung der gleichformatigen Objekte dar. Kuwayama erzielt dadurch eine größtmögliche Homogenität und nimmt so die Idee der unendlichen Ausdehnung im Raum auf. Bereits Donald Judd betonte die Serialität in seinen Arbeiten. Ein Unterschied zur Minimal Art besteht aber insofern, da nicht die Formen an sich im Vordergrund stehen, sondern der Gesamtraum thematisiert wird.

Schlussendlich strebt Kuwayama einen absoluten Raum an, der von der Ausgewogenheit zwischen Leere und Fülle geprägt ist, einen Raum für die Imagination des Betrachters: „I want the work to send a shiver up your spine. It should have no hook for viewers to cling to. I want to make people feel like they’ve entered a world beyond art.”

Zurück zur Übersicht